Pendelstress

Mit dem Aufkommen von Corona bin ich - wie viele andere - komplett ins Homeoffice gewechselt. Bis dahin hatte ich zwei Tage pro Woche Homeoffice und hatte dreimal die Woche mindestens 60 Minuten Fahrtzeit für die einfache Strecke vor mir. (30 Minuten S-Bahn + Weg bis zum Gleis).

Es dauerte so acht Wochen im Homeoffice, bis ich merkte, dass da etwas fehlte. Einige Tage brauchte ich, bis ich verstand, was da fehlte. Der letzte Pendelstress war von mir abgefallen. 2,5h mehr Zeit am Tag (davon 30 Minuten länger schlafen), keine Abhängigkeit vom Fahrplan, keine Sorge, dass die Bahn plötzlich ewig irgendwo stehen bleibt…


Gerade im Winter fand ich das Pendeln schlimm: Wenn es  auf beiden Fahrten dunkel ist, man die Landschaft nicht sehen konnte, und sich die Fahrten gar nicht mehr unterschieden…


Ich war noch einmal zum Teamevent im Büro. Das war okay.

Vor einigen Wochen sind wir mit dem RE zum Konzert in die große Stadt gefahren, das war auch okay. 

Als wir gestern zum Konzert in die S-Bahn stiegen, merkte ich, dass die Erinnerung an den Stress im Körper spürbar wurde…


Unser Team ist gewachsen, die Anzahl der Schreibtische nicht. Meine  persönlichen Sachen aus dem Schreibtisch habe ich irgendwann mal abgeholt, als ich am Wochenende mit dem Auto in der Nähe war. 

Die Kollegen sprechen da auch nicht mehr von meinem Platz. 


Ich hoffe, dass sich die Termine vor Ort zukünftig weiter auf eine Handvoll pro Jahr beschränken. Ich genieße es, diesen Stress nicht mehr zu haben.